Galerie Rainer Wehr

Peter Holl sprach: "Es werde Licht"

Lange spukte das Bild des Künstlers als seherischer Lichtbringer im öffentlichen Bewusstsein herum. Dann kamen die Geisteraustreiber der Pop-Art und räumten mit der erhabenen Vorstellung des genialen Schöpfers auf.
Nun stehen wir vor der Malerei Peter Holls: Die großformatigen Aquarelle des 29-Jährigen zeigen Motive aus Lifestyle-Magazinen: Designmöbel, Accessoires und Alltäglichkeiten. Holl bedient sich aus einem bereits stilisierten Fundus kommerzieller Imageproduktion. Die Gemälde entstehen, indem Holl die Zeitschriftenseiten durchleuchtet, Vorder- und Rückseite transparent macht und so eine Überblendung erzeugt. Diesen Effekt überträgt er anschließend auf seine Malerei. Peter Holl wird zum Beleuchtungstechniker und schafft Bilderbühnen, auf denen er Gegenstände zu surrealen Ensembles versammelt. Der Maler rückt die Dinge in ein neues Licht und schafft absurde Holl-ographien.

(Aus: Lift Stuttgart, 1/2001, Valerie Hammerbacher)