»Sammler sind glückliche Menschen.«

Johann Wolfgang von Goethe

art frankfurt 2001

Die Galerie Rainer Wehr präsentiert im Ausstellungsbereich New Attitudes drei junge Künstler

28. April 2001 bis 1. Mai 2001
Eröffnung: 28. April 2001, 0 Uhr

Galerie Rainer Wehr:
Stand Nr. 1.1 B10 (gleich beim 1. Eingang),
Stand Telefon: 0172 / 6348639

Die Galerie Rainer Wehr präsentiert im Ausstellungsbereich New Attitudes drei junge Künstler:

Nach dem großen Erfolg von Peter Holl im letzten Jahr zeigen wir erneut die neuesten Aquarelle des hoffnungsvollen jungen Malers. In den aktuellen Arbeiten verbindet der Künstler die Vorder- und die Rückseite von ausgesuchten Zeitschriftenblättern zu einem Bild. Durch die Kombination des ready mades der gefundenen Abbildung und der Transparenz der traditionellen Aquarellmalerei entsteht die herausragende Qualität der Arbeiten von Peter Holl. (Das Kunstmagazin art erhebt in seiner Maiausgabe die realistische Malerei zum neuesten Trend.)

Michael Munding wird mit einem Panorama Bild in einer Breite von fast 8 Metern für die besondere Aufmerksamkeit im gesamtem Messetrubel sorgen. Der Künstler hat in diesem Jahr auch die Edition der art frankfurt gestaltet. Die Skyline von Frankfurt auf einer Baumscheibe in Metallschatulle, Auflage 50, einzeln von Hand gemalt. Diese Edition ist zu einem absolut niedrigen Aktionspreis von DM 250,- bei Art Frankfurt Edition zu erwerben.

Der Bildhauer Thomas Raschke, der Ihnen durch seine spektakulären Ausstellungen mit der Künstlergruppe Das Deutsche Handwerk bekannt ist, wird auf der art frankfurt in einer aufwendigen Installation, sein Atelier originalgetreu in Drahtskulpturen im Maßstab 1: 1 nachbauen (inklusive Blumenfenster und Staubsauger).

Weitere Informationen: [www.artfrankfurt.de]

Die Art Frankfurt präsentiert zusammen mit der Galerie Rainer Wehr den art-kiosk 2001.
Auf einer Grundfläche von 2m2 erhebt sich ein sechseckiger Kiosk, wie er in vielen Städten auf öffentlichen Plätzen anzutreffen ist, wie man ihn auch von Urlaubsreisen in Erinnerung hat. Über drei Seiten wird der Blick ins Innere freigegeben. Die restlichen Seitenwände sind mit Regalen und Metallhalterungen für Ansichtskarten bestückt. Im Innern fertigt der Künstler Michael Munding souvenirähnliche Exponate, die dann an der Aussenseite und in den kleinen Schaufenstern ausgestellt werden.
Unterschiedlichste Motive werden von Hand auf Teller oder Kupferplatten gemalt und anschliessend mit einer Lackschicht überzogen. Die Messebesucher können den Entstehungsprozess beobachten. Munding vermittelt auf eindrückliche Weise die "gläserne Produktion" von Kunst , von der Herstellung zum Verkauf. Auf 2m2 komprimiert, entsteht so eine Metapher für Kunst und deren Vermittlung, für das Phänomen der Kunstmesse als solche.
Handwerkliche Virtuosität wird ad absurdum geführt. Die Frage nach der künstlerischen Meisterschaft wird in ihrer Kontextuierung auf dem Niveau des reinen Handwerks angesiedelt. Das Geheimnis der Entstehung im Atelier wird entmystifiziert, der Maler thematisiert sich als Dienstleister des Publikums. Nicht ohne Grund haben die Motive mit einer der grössten Wachstumsbranchen der industriellen Gesellschaft zu tun. Der Tourismus ist ein Wirtschaftszweig der dabei ist, den gesamten Erdball auf unterschiedlichsten Ebenen umzustrukturieren. Die Kunst reiht sich unter diesem Aspekt lückenlos in das Angebot der Unterhaltungsindustrie ein.

Michael Munding realisiert diese Künstleredition für die Frankfurter Kunstmesse 2001.
Sie ist nach demselben Konzept entwickelt, das er schon seit Jahren mit seinen Ansichtskarten verfolgt. Replike von Massendrucksachen oder Urlaubsbilder werden photorealistisch auf unterschiedliche Bildträger gemalt und anschliessend lackiert. Bei jeder Arbeit hält man somit ein Original in Händen. In der Auflage weicht jedes Exemplar minimal vom anderenab. Diese konzeptuelle Umkehrung reflektiert den Begriff des Multiple und den der Handwerklichkeit gleichermaßen.
Nach Boris Groys fordert die Strategie des Banalen vom Betrachter die Entscheidung, inwieweit er künstlerische Erzeugnisse als Zeichen der postmodernen Askese (hinsichtlich der Motivwahl) oder auf zweiter Ebene als Verzicht auf Einschränkung der Opulenz einzuordnen gedenkt.

 

Auf der art frankfurt wird Thomas Raschke sein Atelier originalgetreu in Drahtskulpturen im Maßtab 1:1 nachbauen. Raschkes Arbeiten wurden bereits 1977 in der Galerie Rainer Wehr ausgestellt mit der Gruppe DAS DEUTSCHE HANDWERK unter dem Titel 'Kalter Krieg'.


Der Galerist vor Michael Munding "Panorama", 2000

Peter Holl, Patchwork, 2000
Aquarell, 142x112 cm